Environmental Studies Certificate Program (EN)
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Es flackert ein Energiesparlämpchen...

28.03.2016

Wie bestehende Initiativen Nachhaltigkeit an der LMU etablieren und welches Engagement noch fehlt.

von Adrian Franco und Janna Jung-Irrgang erschienen im Philtrat

Light bulb

Bestandsaufnahme


Bemühungen um Nachhaltigkeit werden schnell auf platte Forderungen nach Recyclingpapier und Stromsparen reduziert. Aber verantwortlicher, nachhaltiger Umgang mit ökologischen, sozialen und ökonomischen Ressourcen ist zu wichtig, um es dabei zu belassen. Es regt sich etwas an der LMU: Im Oktober 2015 gründet sich der Steuerkreis Nachhaltigkeit, der Wissenschaft, Verwaltung und Studierende zusammenbringt. Das Umweltreferat der Studierendenvertretung beschäftigt sich mit Umweltthemen in und um die Uni. Und mit dem Rachel Carson Center for Environment and Society hat die LMU ein passendes Institut. Wir haben uns auf die Suche nach Ideen begeben und mit Menschen gesprochen, die sich für eine nachhaltigere LMU einsetzen. Daraus wurden drei Visionen.

Transparente Uni


Seit 2004 gibt es an unserer Universität eine Umweltleitlinie — und kaum jemand kennt sie. Engagierte Personen vertreten die LMU im Netzwerk Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern, dessen Positionspapier auch der Konvent der Fachschaften unterzeichnet hat. Aber solche Initiativen brauchen mehr Sichtbarkeit: Das gesellschaftliche Einflusspotential ist riesig. Es geht darum, Nachhaltigkeit in allen zentralen Bereichen zu kommunizieren: nicht unbedingt in der Form von standardisierter Berichterstattung, sondern durch Transparenz über die Arbeit des Steuerkreises, des Umweltreferats und der Verwaltung. Dabei geht Nachhaltigkeit über Umwelt hinaus: Eine Bestandsaufnahme muss auch Finanzen einschließen, fordert Fossil Free, eine internationale Umweltschutzbewegung für De-Investititon von fossilen Brennstoffen. Die Münchner Lokalgruppe setzt sich speziell an Universitäten und anderen öffentlichen Institutionen dafür ein.

Studium Oecologicum


Das Rachel Carson Center bietet Studierenden höherer Semester interdisziplinäre Kurse in „Environmental Studies” an. An den „Hochschultagen zu ökosozialer Marktwirtschaft und Nachhaltigkeit“ können sich Studierende beteiligen. Doch wäre es nicht sinnvoll, auf Nachhaltigkeit im Kerngeschäft der Universität zu bauen: in Lehre und Wissenschaft? Ressourcenknappheit, Zukunftsverantwortung und langfristig angelegtes Management finden thematisch in vielen Fachbereichen Platz. Professor Markus Vogt, Inhaber des Lehrstuhls für Christliche Sozialethik, setzt sich im Steuerkreis Nachhaltigkeit für Integration ein. Statt Sonderbereiche zu gründen, sei es natürlich das Ziel, Nachhaltigkeit “im normalen Zyklus der LMU zu verankern.” Die Vernetzung bestehender Center und fächerübergreifende Anerkennung von Kursen sind an anderen deutschen Unis bereits Realität. Ein „Grundstudium Nachhaltigkeit“ und „sustainability first“ als Grundsatz in der Forschung wären das Ziel.

Partizipation


Wie können nachhaltige Projekte an unserer Universität umgesetzt werden? Bestimmt nicht durch einen einzigen Hebel: Die Hochschulleitung hat sich bisher nicht zum Thema Nachhaltigkeit positioniert und in der Verwaltung gibt es dafür nur eine befristete halbe Stelle. Studentisches Engagement ist gefragt. „Ich finde es wichtig, dass die Studierenden über die StuVe direkt im Steuerkreis Nachhaltigkeit mitwirken“, betont Ursula Häufle, Leiterin der Stabsstelle für Arbeitssicherheit und Nachhaltigkeit. Unabhängig setzt die Hochschulgruppe Students for Earth and Animal Life Kampagnen direkt an der LMU um. An anderen dezentral organisierten Unis werden eigene Partizipationsräume geschaffen: “Es stehen uns nicht die Personen im Weg, sondern die Strukturen”, so Constanze Werner vom Nachhaltigkeitsbüro der HU Berlin. Deutschlandweit haben sie sich deshalb mit anderen Hochschulinitiativen im netzwerk n zusammengeschlossen.

Das braucht es jetzt:

  • Eine unbefristete Stelle in der Verwaltung zur Koordination von Projekten
  • Wirksame Außenkommunikation bisheriger Projekte
  • Eine übergreifende studentische Initiative

Interesse geweckt? Dann kontaktiere doch umwelt@stuve.uni-muenchen.de oder eine der anderen Initiativen.


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